Immer weiter dreht sich das Rad des Lebens – es ist ein ständiger Wandel und auch eine immer weiter voranschreitende Entwicklung nach vorne.
2013 entschieden wir uns dazu, naturnaher und bewußter zu Leben. Wir fingen an, vieles auszuprobieren und auszutesten. Der Fokus lag da noch auf dem Verarbeiten von Lebensmitteln, sowie der Herstellung anderer für den Alltag nötiger Produkte – aber noch nicht auf dem Anbau der Lebensmittel. Die 1 Hektar große Wiese war damals zwar schon da, aber außer einem kleinen Kastenbeet und einem kleinen Kinderspielbereich war dort nicht viel vorhanden. Der Bauer mähte da noch unseren komletten „Garten“ mit dem Traktor.
Im Sommer 2013 bauten wir die ersten Kräuterbeete aus Paletten auf der Terasse, aber so richtig los ging es dann im Frühling 2014.
Es wurden Zäune gebaut, ein Gewächshaus, ein Sandkasten und zwei weitere Beete angelegt.
So sah es April 2014 bei uns aus:
Klar wir hatten schon einiges im Haus angebaut und in Kübeln rund herum – auch das Kastenbeet gab einiges her…. wir kamen aber nicht ganz so schnell voran, wie wir hofften, da unser Kleinster als Baby natürlich auch viel Aufmerksamkeit brauchte. Von Selbstversorgung war nur deshalb eine Spur da wir viel wild sammelten und auch ertauschten.
Doch trotz alledem ging es stetig voran.
Auch bei mir (Petra) privat, denn seit Anfang 2015 studiere ich nun „soziale Arbeit“ berufsbegleitend und arbeite zudem als Betreuerin in einer Kinderwohngruppe. Genau das, was mich absolut erfüllt und außerdem ausreichend um den Lebensunterhalt zu erwirtschaften – so dass Andi sich daheim komplett um den Garten kümmern kann.
Und ja, es macht schon viel aus, wenn einer Vollzeitzeit für den Garten da ist, ein zweiter dann einige Stunden die Woche mithilft und durch die Nachbarschaftshilfe und Freunde auch so immer mal helfende Hände dabei sind. Auch die Kinder sind immer wieder mit Feuereifer dabei, natürlich nicht immer 😉
So viel wie im Jahr 2015 ist wohl noch nie passiert und viele weitere Projekte stehen schon an.
So viel aber im Garten passiert, so wenig passiert gerade im „Verarbeiten“ und „Herstellen“. Brot wird zu wenig gebacken und auch wieder mehr gekauft, anstatt selber gemacht.
Das ist eine Phase und wir wissen, dass sie vorbei gehen wird. Unter Druck setzen? Nein das wollen wir uns nicht. Wir sind einfach froh, was wir mit Großfamilie mit fünf eigenen und oft 1-2 Pflegekids, mit Studium, Job und Haushalt doch noch so alles im Garten schaffen.
Unserem Traum der Selbstversorgung kommen wir auf jeden Fall immer näher. Und eines haben wir auch in der Selbstversorgung erkannt: man KANN vieles herstellen – man MUSS aber nicht. Warum hundert verschiedene Sorten Marmelade einkochen, wenn die Kinder nur vier Sorten mögen? Warum Sirup herstellen, wenn Wasser am liebsten getrunken wird? Weniger ist auch hier manchmal mehr 🙂
Nun aber zu den ganz aktuellen Eindrücken vom Garten – gerade noch rechtzeitig vor dem Gewitter 🙂 (anklicken, dann seht ihr alles in groß)
Das Beet vor dem Haus mit Feuerkorb und Sitzgelegenheit:
Blick auf den Garten
Heikräuterstreifen
Das neue ackergroße Beet mit einem kleinen Ententeich davor (ein größerer Teich folgt)
Blick auf Kräuterspirale und ein kleines Beet davor
Kräuterspirale mit Teich (Entensicher, der Teich ist für alle anderen Tiere)
Das Minzbeet:
der lange Streifen am Grundstück schaut noch wild aus, dort wachsen u.a. Ringelblumen und Sonnenblumen
Blick übers Ackerbeet aufs Gewächshaus – die Folie kommt diese Woche drauf, dann gehts da los!
Topinambur usw am Grundstrücksstreifen
Blick vom Fahrradweg auf den Garten – aus dem Palettenhaufen rechts wird ein Gartenhaus gebaut
Die Rosen an der Haustür 🙂 Der Rosengarten auf der Wiese wird noch kommen
So das wars für heute -bis bald mal wieder 🙂
Hach. Ich werde neidisch. Das sieht ja alles echt toll aus. Viel Erfolg und Spaß weiterhin. 🙂
Wunderhübsch! Ich habe letztes Jahr meinen ersten eigenen Garten beziehen können und mich auch direkt in die Arbeit gestürzt (soweit das neben zwei Jobs und Studium halt möglich war alleine). „Leider“ ist es nur ein kleiner Anliegergarten am Haus/der Wohnung, aber mit etwas Kreativität schafft man da einiges 🙂 Wenn alles gut geht, bekomme ich nächstes Jahr noch einen super gepflegten Schrebergarten dazu, komplett mit Haus, Strom, Wasser und bereits angelegten Beeten. Die ältere Dame, der der Garten gehört, kann sich nicht mehr um ihn kümmern. Dann geht es so richtig los! 🙂
Wow, das sieht ja klasse aus! Unser Garten ist noch weit davon entfernt, denn mit zwei kleinen Kindern, einem Vollzeit- und einem Teilzeitjob bleibt einfach zu wenig Zeit… aber es wird! Toll, was ihr alles geschafft habt! Da bekomme ich gleich Lust, Stockbrot am Tippi zu backen!
Hallo,
auf der Suche nach einem Rezept für Splitter habe ich hierher gefunden und möchte mich zuallererst für eure Lebenseinstellung und euer Engagement bedanken!
Ich will ganz ehrlich sein, als ich gelesen habe: 5 Kinder, Teilzeitstudium, Alleinverdienerin im sozialen Bereich… dachte ich „na toll, und diesen Traum lassen sie sich per Harz 4 von der Allgemeinheit finanzieren“ Und ein paar Augenblicke später dachte ich: „Du bist ein bisschen neidisch auf das tolle große Grundstück!“ und „Du weißt doch gar nicht, ob die überhaupt Harz 4 bekommen.“ und dann noch: „Wenn es mehr solche Leute gäbe, die ihren Kindern diese Werte mitgeben, Gemeinschaft aktiv schaffen und gestalten und so einen unschätzbaren Beitrag zur Gesellschaft leisten, wäre die Trennung von ‚Arbeit‘ und Einkommen ein Leichtes und ein Bedingungsloses Grundeinkommen würde wirklich funktionieren!“
Alles Gute für euch!
Es muss am Anfang des Kommentars natürlich Spülmittel heißen
Weißt Du man darf ja auch einfach fragen 😉 Denn wir bekommen kein Hartz 4 – sondern haben „nur“ unser Leben umgestellt. Wir machen mittlerweile so viel selber, tauschen so viel usw., dass es mit meinem Job mehr als genug erwirtschaftet wird und sogar 1-2 Urlaube im Jahr drinnen sind 😉 Aber es bedarf einiger Planung. Geschenke spontan kaufen kostet z.B. Geld – im Voraus planen – da bekommt man soooo viel für wenig oder sogar umsonst, obwohl fast neu.
Ich denke, dass jeder bei sich umstellen kann – und somit wieder mehr Zeit für sich zur Verfügung haben kann. Jeder aber so wie er kann. Schlimm ist nur, wenn mein meint, das richtige Rezept für ALLE gefunden zu haben. Das gibt es nicht – jeder muss seinen Weg finden. Und wir haben unseren gefunden – obwohl auch wir nicht immer konsequent sind und in einigen Zeiten weniger selber machen und mehr kaufen als es sein müsste (Gerade wenn mal wieder Zeitmangel herrscht). Wenn man sich solche „Rückschritte“ zugesteht, dann ist es auch wieder möglich nach vorne zu gehen und hat an alle dem auch noch riesigen Spaß 🙂
Und danke für Deine netten Worte!